Xanthoxylum fraxineum. Rutaceae.

Botanical name: 

Name: Xanthóxylum fraxíneum Willd. (= X. americanum Miller). Eschenblätteriges Gelbholz, Zahnwehbaum. Französisch: Clavalier; englisch: Prickly ash, toothache-tree.

Verbreitungsgebiet: In geschützten Lagen Europas kultiviert.

Namensursprung: Xanthoxylon ist vom griechischen ξανθ_ς (xanthos) = gelb und ξ_λον (xýlon) = Holz, wegen der gelben Farbe des Holzes, abgeleitet; fraxineum = eschenähnlich, in bezug auf die Ähnlichkeit der gefiederten Blätter mit denen von Fraxinus excelsior L.

Botanisches: Das 3,60-4,50 m hohe, winterharte Bäumchen ist in Nordamerika beheimatet. Die eiförmigen Blättchen der unpaarig gefiederten Blätter sind schwach gesägt, an der Basis jedoch ganzrandig. Die Nebenblättchen werden durch Dornen ersetzt. Die Blüten, die etwas vor den Blättern erscheinen, bilden sitzende, einfache, vielblütige Dolden. Sie sind grün gefärbt. Der Kelch ist fünfteilig mit blumenblattartigen Zipfeln, die an der Spitze drüsig-bärtig sind. Blütenkrone fehlt. Staubgefäße fünf, Fruchtknoten fünf mit pfriemlichem Griffel und keuligen Narben. Es entwickeln sich drei bis fünf rundliche, rote Kapseln mit schwarzen, glänzenden, auch nach dem Öffnen noch an der Kapsel hängenbleibenden Samen. Blütezeit: März bis April.

Wirkung

Xanthoxylum wird in Amerika häufig gegen chronischen Rheumatismus, Lumbago und auch gegen Syphilis angewandt (Potter, Handbook of Mat. Med., Pharm. a. Therap., 1898, S. 487.) und zählt zu den vegetativen Alterativa. Die Indianer kauen die Rinde gegen Zahnschmerzen (Clarke, A Dict. of pr. Mat. med., S. 1572.). In der Homöopathie wird Xanthoxylum bei nervöser Dysmenorrhöe, die mit Blutstauungen verbunden ist, bei Amenorrhöe, Eierstocksneuralgien, Nachwehen, Hemiplegie und Ischias genannt (Clarke, vgl. 2); Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell., S. 1005; Heinigke, Handb. d. hom. Arzneiwirkungslehre, S. 689.).

Außer dem Xanthoxylin N konnten Dieterle und Kruta (H. Dieterle u. E. Kruta, Arch. d. Pharm. 1937, 1, S. 45.) aus dem Benzolextrakt der Rinde noch einen zweiten Inhaltsstoff vom Fp. 99 bis 100° isolieren, der auch ein Furokumarin darstellt.

Die xanthoxylin- und berberinhaltige (Witte, Jahrb. d. Ph. 1877, S. 178; Maffet, Am. J. of Ph. 1886, S. 672.) Droge wirkt stimulierend, aromatisch, diaphoretisch, diuretisch und emmenagog. Sie verursacht profuse Salivation, vermehrte Magen-, Darm-, Leber- und Pankreastätigkeit, gesteigerte Herzfunktion und erhöhten Blutdruck (Vgl. 1).).

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Xanthoxylum wird in der Homöopathie als Frauenmittel und Nervinum geschätzt. Es wird angewendet bei Menstruationsstörungen, insbesondere Dysmenorrhöe, Ovarial- und Schenkelneuralgien, Nachwehen (als Wechselmittel hier Chamomilla), und Leukorrhöe. U. a. schreibt auch M. Flähmig: "Ein sehr geschätztes Frauenmittel, das leider zu wenig angewandt wird."

Als Nervinum eignet es sich besonders zur Anwendung gegen Lähmungen und bei Personen von rheumatischer Konstitution. Man gibt es hier bei Zungen- und Schlundlähmungen (auch als Kaumittel), Hemiplegie, Hysterie (im Wechsel mit Gelsemium), Krämpfen, Neurosen, Neuritis, besonders der Armnerven (nach Rosenkranz, Insterburg, auch bei dem schmerzhaften Absterben der Hände der Arteriosklerotiker erfolgreich), Ischias, Zahnschmerzen und Ohrensausen nach Chininmißbrauch oder auf rheumatischer und nervöser Basis, rheumatischen Schmerzen, auch Steißbeinrheumatismus.

Angewandter Pflanzenteil:

Potter, Clarke, Heinigke, Stauffer, Thoms bezeichnen die Rinde als den verwendeten Teil.

Im HAB. wird zur Bereitung der Tinktur die getrocknete Rinde vorgeschrieben (§ 4). Aus solcher wird auch das "Teep" bereitet, solange die frische Rinde nicht in entsprechender Menge vorhanden ist.

Dosierung:

Übliche Dosis:
0,6-1,8 g des Rindenpulvers (Potter).
1 Tablette der Pflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Cort. Xanthoxyli frax.)

In der Homöopathie:

dil. D 1-2.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.