Der Gute Heinrich - Chenopodium bonus-henricus.

Fig. 83. Der Gute Heinrich. Er wächst an Zäunen, an Mauern, an wüsten Plätzen.

Der Gute Heinrich ist ein stattliches, mehrere Jahre ausdauerndes Kraut, das oftmals eine Höhe von gut ½ m erreicht. Der Stengel ist kräftig und trägt an seinem unteren Teil nur Blätter.

Die Blätter haben einen ziemlich langen Stiel und sind im Umriß dreieckig, etwa von der Form einer Pfeilspitze. Der Rand des Blattes ist ohne Zähne und sonstige Einkerbungen; er verläuft also "glatt", ist aber manchmal etwas gewellt.

Die ganze Pflanze ist oftmals wie mit Mehl überdeckt und leicht klebrig.

Die Blüten Am oberen Teil des Stengels sind die von ihm entspringenden kleinen Seitenzweige dicht mit zahllosen kleinen grünen Krümelchen besetzt. Jedes solches Krümelchen ist - je nach dem Entwicklungszustand - eine Knospe, Blüte oder Frucht.

Es ist im ganzen dieselbe Erscheinung, die jeder Hausfrau von dem "in Samen geschossenen" Spinat her bekannt ist. Spinat und Guter Heinrich sind übrigens nahe miteinander verwandt.

Der Blütenstand des Stengels trägt nur am unteren Abschnitt Blättchen; der obere ist vollkommen blattlos.

Verwandte Arten Der Gute Heinrich hat zahlreiche Verwandte, die ihm teilweise recht ähnlich sind. Die meisten davon haben jedoch Blätter mit gezähntem Rand und sind an diesem Merkmal zu erkennen. Andere wieder, die ganzrandige Blätter haben, sind sparrig verästelt oder haben einen unangenehmen Geruch nach faulen Heringen. Diese letzterwähnten wird man leicht ausschalten können. Dagegen verschlägt es nicht viel, wenn von den anderen Sorten einige Stücke dem Wildgemüse beigemengt sind.

Verwendung: Die Blätter werden verarbeitet zu Gemüse - spinatartig - s. Grundrezept Seite 151.

Die jungen Schößlinge u. Keime zu Gemüse - spargelartig in Fleischbrühe, Knochenbrühe oder Wasser. Auch noch verwendbar, wenn die Pflanze anfängt zu blühen.


Aus Wald und Feld den Tisch bestellt, 1947, von Prof. Dr. Walther Schoenichen.