Myrtillus. Heidelbeere. Ericaceae.

Botanical name: 

Name: Vaccínium myrtíllus L. (= V. montanum Salisb., = V. angulosum Dulac, = Myrtillus niger Gilib, = M. sylvatica Bubani). Heidelbeere, Blaubeere. Französisch: Myrtille, raisin des bois, ambroche, ambreselle, airelle, myrtille; englisch: Whortleberry, blue berry, billberry; italienisch: Mirtillo, mirtillo nero, baccole, bagole, baggiole; dänisch: Blaabär; norwegisch: Blåbaer; polnisch: Czernica, Borówka; russisch: Czernika; tschechisch: Borůvka, černa jahoda; ungarisch: áfonya.

Weiteres Vorkommen: Transbaikal, westl. Mongolei, Nordasiell, Nordamerika (von Colorado u. Utah bis Alaska).

Namensursprung: Die Ableitung des Wortes Vaccinium ist unsicher. Eine Erklärung bringt es in Zusammenhang mit dem lateinischen bacca = Beere. Myrtillus ist für die Heidelbeere wohl zuerst im 16. Jahrhundert auf Grund der der Myrte ähnlichen Früchte und Blätter gebraucht worden. Da das Wort Heide nach R. Vollmann nicht nur waldlose Ebene, sondern auch Strauch, Busch bezeichnet, ergibt sich, daß Heidelbeere (althochdeutsch heitperi) soviel wie Stauden- oder Buschbeere bedeutet.

Volkstümliche Bezeichnungen: Heilebêre (Göttingen), Heedelbeere (obersächsisch), Haarepier (Oberhessen), Hällbeere (Rheinpfalz), Heidelbeer(i) (alemannisch), Hoabeer (Oberösterreich), Heibeer (Baden), Heiberi, Heipperi, Heuberi (Schweiz). Eine Reihe hauptsächlich fränkischer Namen sind Zusammenziehungen aus "Waldbeere": Walbite (Westfalen), Wolber(en) (besonders nieder- und rheinfränkisch), Worbeln (Eifel, Niederrhein), Wabel (Nassau). Auf die Farbe der Beeren gehen Schwarzbeer (bes. bayrisch-österreichisch), Blaubeer (z. B. Elsaß, Baden, Niederösterreich) Das plattdeutsche Bickbeere sowie Pickbier (Oberhessen), Bibberken, Bickbäre (Westfalen) bedeutet wohl "Pechbeere" mit Bezug auf die Farbe. Äuglbeer, Eiglbeer (bayrisch-österreichisch), Schwarzäugelbeer (Oberösterreich), Krainogen = Krähenaugen (plattdeutsch) beruhen auf einem Vergleich der Heidelbeeren mit Augen, Taubeere.

Botanisches: Der bis 50 cm hohe, stark verzweigte Zwergstrauch mit weitkriechender Grundachse und rundlich-eiförmigen, sommergrünen Laubblättern ist in Eurasien und Nordamerika häufig anzutreffen. Die grünlichen, krugförmigen Blüten sind blattachselständig. Vaccinium myrtillus lebt herdenweise auf frischen bis feuchten, humusreichen Böden. Kalk meidet die Pflanze. Sie wird auf Kalkböden steril. Kali, Thomasmehl und Salpeter wirken schädigend auf sie ein. Sie wächst auf Böden von PH 3,5-4,4. Die Heidelbeere ist selbst ein wichtiger Humusbildner. Doch wie alle Erikazeen verschlechtert auch sie durch Rohhumusbildung den Boden, versäuert ihn und fördert die Ortsteinbildung. Wegen ihrer weithin kriechenden unterirdischen Ausläufer ist sie als Unterwuchs besonders dort von Wert, wo die Bodenbefestigung gering ist. Andererseits bewirkt jedoch eine gründliche Ausrottung des Heidelbeerbestandes eine Steigerung der Holzproduktion. - Myrtillus ist unter unseren Vakzinien die frostempfindlichste.

Geschichtliches und Allgemeines:

Während die Heidelbeeren in der heutigen Heilkunde ein allbekanntes und beliebtes Volksmittel sind, finden wir sie in den Werken der alten Griechen und Römer nirgends mit Sicherheit genannt. Zum Teil läßt sich dieses schon durch das Fehlen der Pflanze in Griechenland erklären, aber es bleibt doch auch sehr zweifelhaft, ob die von Plinius "vaccinia" genannten Beeren, die in Italien zum Vogelfang kultiviert wurden, mit unseren Heidelbeeren identisch sind. Ganz eindeutig tritt sie uns dagegen unter dem Namen Waltbeere in der Physika der h l. Hildegard (12. Jahrhundert) entgegen, während die meisten der botanisch-medizinischen Klassiker des Mittelalters nur wenig von ihren heilkräftigen Wirkungen zu berichten wissen. So erwähnt auch H. Bock nur die Anwendung eines Sirups der Beeren gegen Husten und Lungenschwindsucht und gibt außerdem eine Anleitung zur Herstellung einer blauen Farbe. Auffällig ist es, daß in den Kräuterbüchern ein Hinweis auf die jetzt so gebräuchliche Verwendung gegen Diarrhöe fehlt.

In Rußland finden Heidelbeerblätter ausgedehnte Verwendung als Teesurrogat. Auch wird der Tee aus den Blättern gegen Blasenleiden gebraucht. - Nach dem Volksglauben darf in der Umgebung von Karlsbad keine schwangere Frau Heidelbeeren pflücken, da sonst das Kind viele schwarze Muttermale bekommt. Außer ihrer medizinischen Verwendung werden die Beeren eingemacht oder frisch als wohlschmeckendes Beerenobst genossen, ferner wird aus ihnen allerlei Backwerk und durch Destillation der Heidelbeerwein bereitet. Früher wurden aus dem Beerensaft durch Zusatz von Alaun, Galläpfeln, Grünspan, Salmiak usw. violette oder purpurfarbene Malerfarben gewonnen.

Wirkung

Ob die Anführung von Myrtillus bei Paracelsus (Paracelsus Sämtl. Werke, Bd. 2, S. 196, 548.) sich tatsächlich auf unsere Heidelbeere bezieht, steht noch nicht mit Sicherheit fest.

Lonicerus (Lonicerus, Kreuterbuch, 1564, S. 105 C.) läßt Blätter und Früchte zusammen als Emmenagogum, gegen Blasensteine und Gallenleiden verwenden, den Blättersaft allein gegen Mundfäule, Blutspeien und Lendenstein.

Matthiolus (Matthiolus, New-Kreuterbuch, 1626, S. 73.) empfiehlt einen Sirup von Heidelbeeren als wohlbekömmlich für den Magen.

Weinmann (Weinmann, Phytanthoza iconographia, Regensburg 1742, Bd. III, S. 414.) ist der Gebrauch der getrockneten Beeren bei Diarrhöe und Dysenterie bekannt.

Ebenso nennt Osiander (Osiander, Volksarzneymittel, S. 64, 65, 75, 184.) getrocknete gekochte Heidelbeeren als ein gutes Mittel gegen Diarrhöe, Hämorrhoidalblutungen und Harnstein.

Nach Schulz (Schulz, Wirkg. u. Anwendg. d. dtsch. Arzneipfl., S. 188.) sind solche Abkochungen in konzentrierter Form sogar gegen Typhus abdominalis empfohlen worden; der frisch ausgepreßte Beerensaft soll schmerzlindernd bei Leukoplakie der Zunge wirken.

Ebenso wie in Deutschland sowohl der Tee aus den getrockneten Heidelbeeren als auch aus den Blättern (z. B. bei Kneipp) gegen Durchfall empfohlen wird, so findet man die gleiche Anwendung in allen Ländern, in denen die Heidelbeeren vorkommen. In der lettischen Volksmedizin gibt man Myrtillus auch bei Dysenterie und gegen Keuchhusten (J. Alksnis, in Histor. Studien aus d. pharm. Inst. d. Univ. Dorpat, Bd. IV, Halle 1894.). In Rußland kennt man auch die Anwendung gegen Mundfäule und Schwamm (Aphthen). Ähnliche Indikationen kennt man auch in Frankreich, und ebenso nennt der Italiener Inverni (C. B. Inverni, Piante Medicinale, Bologna 1933.) Heidelbeerextrakt zur Anwendung bei Enteritis und Colitis membranacea.

Über den Heidelbeerwein liegt eine Untersuchung von Flury (Flury, Münchn. med. Wschr. 1930, S. 397.) vor. Flury geht dabei von einem Urteil der staatlichen Weinbau-Versuchsstation Würzburg aus dem Jahre 1889 aus, in dem es heißt, daß der herbe Heidelbeerwein in seiner Zusammensetzung dem Bordeauxwein ähnelt. Diese Angabe wurde bestätigt. Es zeigte sich, daß der herbe Blaubeerwein ein brauchbares Mittel gegen Durchfälle ist. Zersetzungsprodukte des Darminhaltes, Bakterien und ihre Toxine werden durch Adsorption gebunden. Eine schwach antiseptische Wirkung hemmt die Entwicklung pathogener Keime, ohne die normale Darmflora ungünstig zu beeinflussen. Durch die adstringierende Wirkung wird weiterhin die Darmschleimhaut widerstandsfähig gemacht. Bei manchen Indikationen ist der Alkoholgehalt eine nützliche Beigabe. Flury gibt als Indikationen Magen- und Darmerkrankungen, akute und chronische Verdauungsstörungen mit Appetitlosigkeit, Schwächezustände, verschiedenartige Formen von Durchfällen, Gärungs- und Fäulnisdyspepsien, vor allem einfache Darmkatarrhe mit gestörtem Allgemeinbefinden an.

Auch als gutes Spül- und Gurgelmittel bei Rachen-, Kehlkopf- und Halskatarrh, bei Mund- und Zahnfleischentzündungen wird der Saft bezeichnet, da - nach Winternitz (Winternitz, zit. b. Kroeber, Neuzeitl. Kräuterbuch, S. 161.) - der blaue Farbstoff in die erkrankten Epithelien eindringt und dort eine grauschwarze, fest anhaftende Schutzdecke bildet, die alle mechanischen Reizungen fernhält und dadurch die Entstehung normalen Epithels ermöglicht. Dick eingekochte Heidelbeeren wandte Winternitz mit gutem Erfolge als Umschlag bei nässenden, juckenden Ekzemen und bei Sykosis an.

Gall-Valerio (Gall-Valerio, zit. b. Kroeber, vgl. 6.) konnte nach dem Genuß frischer Heidelbeeren das Verschwinden von Dyspepsien, namentlich bei Hämorrhoidariern, völlige Desodorisierung der Fäzes und Abgang von Askariden feststellen.

Tee von Heidelbeer blättern wird bei Blasenatonie und Harnröhrenkatarrh getrunken; da die Blätter in dem Vakzinin ein Gemisch von Arbutin und Methylarbutin (wie Uva ursi, vgl. dort) enthalten, erscheint diese Anwendung durchaus gerechtfertigt (Kobert, Lehrb. d. Pharmakother., S. 247, 651.). In den österreichischen Alpengebieten gebraucht man ein Infus der Blätter als Antidiabetikum (Poulsson, Lehrb. d. Pharm., S. 311.). Versuche mit dem Blätterextrakt an alimentär hyperglykämisch gemachten und pankreaslosen Hunden bestätigten diese Wirkung, da der Extrakt die Hyperglykämie günstig beeinflußte. Die Zuckerausscheidung wurde nicht nur herabgesetzt, sondern sistiert, und es gelang, ein Tier solange am Leben zu erhalten, als das Präparat verabreicht wurde. In klinischen Versuchen mit Infusen von Myrtillusblättern konnte eine Besserung der Zuckertoleranz und der Zuckerausscheidung festgestellt werden (Eppinger, Mark u. Wagner, Klin. Wschr. 1925, Nr. 39, S. 1870; Kaufmann, Verhandl. d. dtsch. Ges. f. inn. Med., 1926, S. 450.).

Allen (Allen, Brit. Med. Journal 1927, II., S. 594.) bezeichnet das aus den Blättern gewonnene Myrtillin als "vegetabilisches Insulin".

Auch der Hamburger Internist Lasker (Lasker, zit. b. Peyer, Pflanzl. Heilm., S. 76.) verordnete Fol. Myrtilli gern mit Phaseolus u. a. Drogen bei Diabetes.

Oettel (Oettel, Naunyn-Schmiedebergs Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 1936, Bd. 183, H. 2/3, S. 319.) konnte in Heidelbeerblättern etwa 1% freies Hydrochinon nachweisen. Er nimmt an, daß die von verschiedenen Autoren beobachtete Blutzuckersteigerung nach der Eingabe von größeren Mengen Heidelbeerextrakt durch das Hydrochinon bedingt ist. In Versuchen an Katzen wurden bei chronischer Vergiftung mit Hydrochinon neben einer ausgeprägten Anämie regelmäßig ein allgemeiner Pigmentverlust des Felles beobachtet, der sich in der Art der Altersdepigmentierung entwickelte, nach Absetzen des Hydrochinons aber wieder verschwand.

Burwinkel (Burwinkel, zit. b. Kroeber, vgl. 6.) beobachtete Verschwinden von Schuppenflechten nach dem Genuß von Heidelbeerblättertee, kombiniert mit kleinen Aderlässen. Die Beeren enthalten Milchsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Chinasäure (Kaiser, H., Südd. Apoth.-Ztg. 1925, Nr. 8.). Der Farbstoff der Heidelbeeren, Myrtillin, ist ein Monogalactosid des Myrtillidins, dies ein Delphinidinmonomethyläther (Willstätter u. Zollinger, Ann. Chem. 1915, 408; 1916, 412, S. 113 (C. C. 1915 u. 1916); Willstätter, S.-Ber. Berlin. Acad. 1914, S. 402 (C. C. 1914.) (von anderer Seite bestritten).

Die Blätter enthalten u. a. Chinasäure und das Enzym Arbutase (Arbutin in Hydrochinon und Dextrose spaltend) (Wehmer, Die Pflanzenstoffe, S. 915.).

Verwendung in der Volksmedizin außerhalb des Deutschen Reiches (nach persönlichen Mitteilungen):

Dänemark, Norwegen, Ungarn, Steiermark, Polen: Als Antidiarrhoikum.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Folia Myrtilli sind ein wichtiges Mittel bei Diabetes. Auch gegen chronische Enteritis, Vomitus, Peritonitis und Magenkrämpfe, gegen Blasenatonie, Cystitis, Hydrops, seltener bei Steinleiden der Galle, Niere und Blase finden sie Anwendung.

Sehr beliebt sind auch die getrockneten Heidelbeeren als Antidiarrhoikum, bei Dysenterie und leichtem Typhus, vereinzelt werden sie auch bei Blutungen, Fluor albus und Gonorrhöe genannt.

Recht nützlich sind Spülungen mit dem Beerendekokt oder Einpinselungen mit dem eingedickten Safte bei entzündlichen Erkrankungen der Mundhöhle wie Stomatitis ulcerosa, Gingivitis, Plaques muqueuses und Halsentzündungen. Bei Dermatopathien, insbesondere Psoriasis, werden Umschläge gemacht.

Schematische Darstellung der Häufigkeit der Anwendung verschiedener Heilpflanzen bei:

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Als Antidiabetikum werden Folia Myrtilli meistens im Teegemisch mit dazu passenden Kräutern, z. B. Rubus fructicosus, Phaseolus, Galega u. a., gegeben.

Angewandter Pflanzenteil:

Lonicerus und Matthiolus kennen neben der Verwendung der Beeren und Blätter auch eine solche der Wurzel.

Später werden nur noch die Blätter (Kobert, Bohn) oder Beeren und Blätter (Osiander, Kroeber, Schulz, Dinand, Thoms, Hager) verwendet.

Das HAB. läßt nur die frischen Beeren verwenden (§ 3). Zur Bereitung des "Teep" werden die frischen Blätter benutzt.

Fructus Myrtilli sind offizinell in der Schweiz, Österreich, Rußland, Schweden Holland, Portugal.

Sammelzeit für die Blätter: Juni bis September.

Dosierung:

Übliche Dosis:
1-1 ½ Teelöffel voll der Beeren (= 7-10,5 g) zum kalten Auszug;
2-3 Teelöffel voll der Blätter (=2,2-3,3 g) zum heißen Infus.
½ Teelöffel voll der Frischpflanzenverreibung "Teep" Myrtillus dreimal täglich bei Diabetes.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt.)

Rezepte:

Bei Flechten als Umschlag:

Dick eingekochte Heidelbeeren werden auf die leidende Stelle gelegt.
Der Umschlag wird alle 5 Stunden erneuert.

Als Antidiabetikum (nach Meyer):

Rp.:
Fol. Vaccinii myrtilli . . . 40 (= Heidelbeerblätter)
Cort. Fruct. Phaseoli . . . 60 (= Bohnenschalen)
C.m.f. species.
D.s.: 2 Eßlöffel voll auf 3 Tassen Wasser. Auf 2 Tassen einkochen und vor den Mahlzeiten zwei- bis dreimal täglich 1 Tasse trinken.
Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 3 Teelöffel voll auf 1 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa -.97 RM.

Oder (nach Wittlich):

Rp.:
Fol. Myrtilli (= Heidelbeerblätter)
Fol. Rubi fructicosi (= Brombeerblätter)
Fol. Urticae (= Brennesselblätter)
Hb. Galegae (= Geißkleekraut)
Cort. Fruct. Phaseoli . . . aa 20 (= Bohnenschalen)
C.m.f. species.
D.s.: 4 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa -.97 RM.

Oder (nach Lasker):

Rp.:
Fol. Eucalypt. (= Eukalyptusblätter)
Fol. Bucco (= Bukkoblätter)
Follic. Sennae (= Sennesschoten)
Fol. Myrtilli (= Heidelbeerblätter)
Legum. Phaseol. . . . aa 20 (= Bohnenschalen)
M.f. species.
D.s.: Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 4 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa 1.08 RM.

Bei Diabetes:

Rp.:
Fol. Myrtilli conc. . . . 30 (= Heidelbeerblätter)
D.s.: 2 Teelöffel voll mit 2 Glas Wasser heiß aufgießen und tagsüber schluckweise trinken.
(Teezubereitung: Der aus den Blättern heiß bereitete Tee ergibt einen Extraktgehalt von 2,64% gegenüber 2,15% bei kalter Zubereitung. Der Glührückstand beträgt bei heißer Zubereitung 0,24%, bei kalter 0,21%. In einem im Verhältnis 1 : 10 heiß bereiteten Tee findet man 0,053% Hydrochinon und 0,088% Arbutin. Im kalt bereiteten Tee sind die entsprechenden Zahlen 0,036% und 0,072%. Der heiß bereitete Tee schmeckt stärker und ist auch besser im Geschmack als der kalt bereitete Tee. Ein Ansatz 1 : 50 ist gerade noch trinkbar.
1 Teelöffel voll wiegt 1,1 g, so daß der Tee zweckmäßig heiß mit 1 Teelöffel voll auf 1 Teeglas angesetzt wird. Die Peroxydasereaktion ist in beiden Herstellungsarten negativ.).
Preis nach Arzneitaxe 10 g -.10 RM

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.